Leuchtturm.
Frederik Bernard Frederik Bernard

Leuchtturm.

Über das Essentielle.

Es war ein stiller Nachmittag auf Norderney. Im Hafen lag Miss Sophie längsseits am Steg, das Wasser glitt träge unter dem Rumpf vorbei, Möwen zogen weite Kreise über den Masten. Die Sonne stand tief, aber sie wärmte noch, so wie es nur der Spätsommer kann – weich, beständig, ohne Eile.

Ich machte mich auf den Weg zum Leuchtturm. Der Pfad führte durch helle Dünen, zwischen Sanddorn und Dünengras, das sich leise im Wind bewegte. Von dort oben, wusste ich, konnte man fast die ganze Insel sehen – den Hafen, das Meer, die Linie des Horizonts, die sich im Dunst verlor.

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Winter. Ruhe.
Frederik Bernard Frederik Bernard

Winter. Ruhe.

Über das Loslassen im Herbst

Der Herbst ist gekommen. Erst schleichend, dann plötzlich. Die Tage verlieren an Farbe, die Luft an Wärme. Über der See hängt ein grauer Schleier, als hätte jemand den Sommer vergessen, ihn einzupacken, ordentlich zu verstauen, so wie man Segel faltet. Noch ein paar Möwen, ein letzter klarer Tag, und dann ist da dieses Licht, das nur der Herbst kennt – stumpf, silbern, ohne Versprechen.

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Glück und Einfachheit
Frederik Bernard Frederik Bernard

Glück und Einfachheit

Glück und Einfachheit

Glück. Ein großes Wort, das viel zu leicht in den Mund genommen wird. Wer vom Glück spricht, meint oft das kurze Aufblitzen, den Moment, der so schnell vergeht wie er gekommen ist. Ein gutes Essen, eine bestandene Prüfung, ein neuer Kauf. Aber alles, was sich erhebt, fällt auch wieder. Wer nach Glück sucht, sucht zugleich nach dem Schatten, der unvermeidlich dazugehört.

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Mommark
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Mommark

Ein Sanfter Ort

Die Leinen knarzen leise, Boote wippen sanft in der Dünung. Ich bin früh aufgestanden, der Nebel hängt noch über dem Wasser, und im Hafen von Mommark, etwas südlich von Fynhav in Dänemark, herrscht eine Ruhe, die mehr sagt als jedes große Wort. Hier ist nichts Spektakuläres. Keine Yachten mit Glasaufbauten, keine Menschen in Eile.

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Zeit
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Zeit

Zeit – das stille Maß unseres Leben

Zeit ist die einzige gerechte Währung. Jeder Mensch erhält gleich viel, Stunde für Stunde, Tag für Tag – und doch scheinen wir dauernd zu wenig davon zu haben. Wir jagen ihr nach, als sei sie ein Rohstoff, den man anhäufen, vermehren, auf die Bank legen könnte. Doch Zeit lässt sich nicht sparen. Sie fließt. Immer. Unerbittlich. Und je mehr wir sie sparen wollen, desto leerer stehen wir da.

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Weniger – und besser
Frederik Bernard Frederik Bernard

Weniger – und besser

Über das gute Leben zwischen Notwendigkeit und Überfluss

Minimalismus ist kein Ziel. Er ist ein Weg. Und manchmal beginnt er mit einem einfachen Gedanken: Dass es zu viel ist. Zu viel Zeug. Zu viel Lärm. Zu viele Termine. Zu viel Information. Zu viele Erwartungen – von außen, von innen.

Wir leben in einer Zeit, in der alles möglich scheint. Und genau darin liegt das Problem. Denn alles ist nicht immer besser. Oft ist es nur mehr. Und mehr bedeutet nicht automatisch erfüllter. Eher das Gegenteil.

Wer beginnt, Dinge loszulassen, merkt schnell: Es geht nicht nur um Schubladen und Dachböden. Es geht um Haltung. Und es geht um Freiheit.

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Die Ostsee: Ein Meer mit sanfter Stimme
Frederik Bernard Frederik Bernard

Die Ostsee: Ein Meer mit sanfter Stimme

Die Ostsee: Ein Meer mit sanfter Stimme

Die Ostsee ist kein großes Meer. Sie brüllt nicht, sie tost nicht. Sie hebt nicht drohend ihre Schultern wie der Atlantik. Wenn ich mit meiner Miss Sophie die Eckernförder Bucht verlasse, ist es jedes Mal ein stiller Aufbruch. Das Boot kennt diesen Weg, den leichten Schwell zwischen den Molenköpfen, das silbrige Licht auf dem Wasser, das an manchen Tagen fast zu weich für die Wirklichkeit scheint. Dann liegt die Förde plötzlich offen, und mit ihr die ganze See – ruhig, gelassen, weit. Es ist, als hätte jemand die Geräusche des Alltags abgestellt.

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Weniger Dinge, mehr Leben

Frederik Bernard Frederik Bernard

Weniger Dinge, mehr Leben


Low Maintance Life - wie wir uns mit weniger Dingen auch weniger um diese kümmern und sorgen müssen
Ein Mann aus Vermont erzählte mir einmal, dass er irgendwann genug hatte vom Besitz. Nicht aus Überzeugung oder Ideologie, sondern aus Erschöpfung. Der Alltag war zu voll geworden – mit Gegenständen, Terminen, Erwartungen, Geräuschen. Und irgendwann kam der Moment, in dem er sich fragte: Was wäre, wenn ich einfach nur das behalten würde, was mir wirklich hilft, ruhig und zufrieden zu leben?

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