Mommark
Ein Sanfter Ort
Die Leinen knarzen leise, Boote wippen sanft in der Dünung. Ich bin früh aufgestanden, der Nebel hängt noch über dem Wasser, und im Hafen von Mommark, etwas südlich von Fynhav in Dänemark, herrscht eine Ruhe, die mehr sagt als jedes große Wort. Hier ist nichts Spektakuläres. Keine Yachten mit Glasaufbauten, keine Menschen in Eile.

Zeit
Zeit – das stille Maß unseres Leben
Zeit ist die einzige gerechte Währung. Jeder Mensch erhält gleich viel, Stunde für Stunde, Tag für Tag – und doch scheinen wir dauernd zu wenig davon zu haben. Wir jagen ihr nach, als sei sie ein Rohstoff, den man anhäufen, vermehren, auf die Bank legen könnte. Doch Zeit lässt sich nicht sparen. Sie fließt. Immer. Unerbittlich. Und je mehr wir sie sparen wollen, desto leerer stehen wir da.

Weniger – und besser
Über das gute Leben zwischen Notwendigkeit und Überfluss
Minimalismus ist kein Ziel. Er ist ein Weg. Und manchmal beginnt er mit einem einfachen Gedanken: Dass es zu viel ist. Zu viel Zeug. Zu viel Lärm. Zu viele Termine. Zu viel Information. Zu viele Erwartungen – von außen, von innen.
Wir leben in einer Zeit, in der alles möglich scheint. Und genau darin liegt das Problem. Denn alles ist nicht immer besser. Oft ist es nur mehr. Und mehr bedeutet nicht automatisch erfüllter. Eher das Gegenteil.
Wer beginnt, Dinge loszulassen, merkt schnell: Es geht nicht nur um Schubladen und Dachböden. Es geht um Haltung. Und es geht um Freiheit.

Die Ostsee: Ein Meer mit sanfter Stimme
Die Ostsee: Ein Meer mit sanfter Stimme
Die Ostsee ist kein großes Meer. Sie brüllt nicht, sie tost nicht. Sie hebt nicht drohend ihre Schultern wie der Atlantik. Wenn ich mit meiner Miss Sophie die Eckernförder Bucht verlasse, ist es jedes Mal ein stiller Aufbruch. Das Boot kennt diesen Weg, den leichten Schwell zwischen den Molenköpfen, das silbrige Licht auf dem Wasser, das an manchen Tagen fast zu weich für die Wirklichkeit scheint. Dann liegt die Förde plötzlich offen, und mit ihr die ganze See – ruhig, gelassen, weit. Es ist, als hätte jemand die Geräusche des Alltags abgestellt.

Weniger Dinge, mehr Leben
Low Maintance Life - wie wir uns mit weniger Dingen auch weniger um diese kümmern und sorgen müssen
Ein Mann aus Vermont erzählte mir einmal, dass er irgendwann genug hatte vom Besitz. Nicht aus Überzeugung oder Ideologie, sondern aus Erschöpfung. Der Alltag war zu voll geworden – mit Gegenständen, Terminen, Erwartungen, Geräuschen. Und irgendwann kam der Moment, in dem er sich fragte: Was wäre, wenn ich einfach nur das behalten würde, was mir wirklich hilft, ruhig und zufrieden zu leben?