meersehen
VON EINEM einfachen, minimalistischen & souveränen lebensstil. am meer. auf dem boot.
MISS SOPHIE ist ein altes Schiff, fast zehn Meter lang, handgefertigt mit der ruhigen Geduld einer anderen Zeit. Eine Dame. Ihr Rumpf trägt die Spur der Jahre wie eine Haut, nicht glatt, nicht makellos, aber ehrlich. Sie ist ein Langkieler, ein seltener Typ, der sich nicht von jedem Wind beeindrucken lässt. Kein schnelles Boot, kein leichtes – aber eines, das bleibt. Ein kleiner Ort vielleicht, doch ein Ort des Glücks, fest verschraubt im Wasser, still und ganz bei sich.
Die Geschichten auf diesen Seiten wurden allesamt auf der MISS SOPHIE erdacht, manchmal auch erlebt. Und Zeile für Zeile geschrieben.
(Meine) Ostsee. eine liebeserklärung.
Die Ostsee
Ein stilles Meer, das bleibt
Die Ostsee ist kein Meer, das Eindruck schinden will. Sie ist leise, manchmal fast scheu. Kein Tosen, kein Drängen – nur ein flacher Atem unter grauem Himmel. Und doch spürt man, dass sie alt ist, erfahren. Ein Meer mit Gedächtnis.
Wer mit dem Boot hinausfährt, merkt schnell: Hier geschieht nichts Lautes, aber alles Wesentliche. Der Wind weht sanft, das Wasser trägt still. Küsten gleiten vorbei, als wollten sie nicht stören. Felder, Wälder, Reetdächer – und immer wieder: Weite.
Die Ostsee lässt einem Zeit. Zum Schauen. Zum Denken. Zum Atmen. Vielleicht ist das ihr größter Reichtum: Sie verlangt nichts – und gibt genau das zurück.
Weniger. Und besser.
Minimalismus ist kein Verzicht. Es ist eine Entscheidung: für das Wesentliche, gegen das Überflüssige. Je weniger man besitzt, desto klarer sieht man, was wirklich zählt. Nicht der volle Kalender, sondern die freie Stunde. Nicht das teure Gerät, sondern der stille Moment. Wer reduziert, schafft Raum – in der Wohnung, im Kopf, im Leben. Essentialismus geht noch weiter: Er fragt nicht nur, was weg kann, sondern was bleibt. Was trägt mich? Was entspricht mir wirklich? Und oft stellt man fest: Das Gute war längst da – es war nur verdeckt. Von Dingen, die man nicht braucht.